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Ziegen in der Mythologie

Die berühmtesten Ziegen aller Zeiten sind wohl die sieben Geißlein, die, einmal abgesehen von dem kurzen Aufenthalt im Bauch des Wolfes, jene Gewitztheit bewiesen, die man dem Wesen der Ziege ganz allgemein nachsagt.

Insgesamt spielt die Ziege in der Literatur gern die Rolle der Eigensinnigen. Seit dem Altertum wird sie und vor allem der Ziegenbock mit übernatürlichen Mächten in Verbindung gebracht, seien sie göttlicher oder teuflischer Natur.

Häufig wurde die Ziege als Opfertier benutzt. Fast immer wird bei Erwähnung der Tiere auch die Milch angesprochen, die unter anderem als Sonnenopfer gebräuchlich war. Ziegenmilch diente auch den Göttern als Speise. So wurde nach der griechischen Mythologie der junge Himmelskönig Zeus, als er von seiner Mutter vor dem Herrscher der Titanen versteckt wurde, von der Ziege Amalthea gesäugt.

 

Zum Dank dafür versetzte Zeus diese Ziege nach ihrem Tod unter die Gestirne, wo sie uns als Stern 1. Ordnung unter dem Namen Capella bekannt ist.

Die Ziege wurde das Hauptopfertier der Menschen für Zeus und seine Gemahlin Hera, die am liebsten Ziegenfleisch aß. Pan, der Gott der Jäger und Hirten, hatte zum Teil Ziegengestalt und selbst Bacchus wurde im Ziegengespann dargestellt.

Während die heidnischen Völker die Ziegen besonders schätzten, trat im aufkommenden Christentum eine Wandlung ein. Schon bei den Israeliten wurde ein Ziegenbock beim jährlichen Versöhnungsfest, beladen mit Sünden des Volkes, in die Wüste geschickt. Ziegenböcke galten als die Verkörperung des Teufels, als Zeichen der Finsternis.

Später waren Bezoare, runde Kugeln aus Haaren, Harzen und Steinchen aus dem Magen der Wildziege, auch "Magensteine" genannt, gefragt. Sie waren als Wundermittel gegen alle möglichen Krankheiten bekannt. Auch Fingerringe aus den Hörnern der Wildziege sollten vor vielen Krankheiten schützen, das Blut ein Mittel gegen Blasensteine sein.

 


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